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Mutti wird Steuerberaterin!

Erfahrungsbericht zur Vorbereitung auf die Steuerberaterprüfung von Mandy. B aus Polenz

 

Als erstes habe ich mit Mann und Kindern vor dem Entschluss die Steuerberaterprüfung anzugehen gesprochen und ihre „Erlaubnis“ eingeholt bzw. ihre Bereitschaft, den Haushalt zu schmeißen und ein Jahr lang auf mich zu verzichten. Sonst hätte das nicht funktionieren können.

Meine Kurse: KNOLL Fernunterricht, KNOLL Klausurenvorbereitungskurs, KNOLL Klausurenfernkurs, WLW Intensivkurs, WLW Klausurenpräsenzkurs I und II.

Später Einstieg

Anfang November 2018: Anmeldung zum KNOLL Fernlunterricht, der lief eigentlich schon seit Juni 2018. Also setzte ich mich anfangs jeden Abend an den Schreibtisch und arbeitete die Lehrbriefe durch. Das hielt ich bis irgendwann im Dezember durch, dann ließ ich es etwas schleifen. Neben Arbeits- und Weihnachtsstress war das fast tägliche abendliche Durcharbeiten zu viel.

Ende Januar 2019: Der Klausurenvorbereitungskurs von KNOLL begann. Ich überzog die Bearbeitungszeit deutlich, erntete in den ersten Klausuren Note 5,0 und schlechter und stellte nach etwa der Hälfte der Lehrbriefe fest, dass aus diesen irgendwie nicht viel hängen blieb.

Ich entschied mich, meine Vorbereitungen auf Klausuren zu stützen und buchte den Klausurenfernkurs von KNOLL und dann noch den WLW Fernklausurenblock B. Ich entschied mich bei WLW in Bamberg den Intensivkurs und den Klausurenintensivkurs ab Ende August zu belegen.

Klausuren, Klausuren, Klausuren

Ich habe ab Ende Januar nur noch Klausuren geschrieben (18 KNOLL-Kurzklausuren, 27 KNOLL- und 19 WLW- Klausuren) und zusätzlich durchgearbeitet. Bis zur Freistellung hat sich mein Lernzeit auf Samstag bis Montag konzentriert.

Beim Lernen arbeitete ich fast ausschließlich mit den BMF-Handbüchern als AO-Exemplar, was ich als wahnsinnig angenehm empfand.

Ende Februar 2019: Klausurenfernkurs von KNOLL begann. Ebenfalls wöchentliche Zusendung, wöchentliche Einreichung mit Termin.

An den KNOLL-Klausuren fand ich die Korrekturbögen sehr gut. Kurz und knapp sah man dort genau, wo Punkte liegen geblieben waren. Die Rücksendung der korrigierten Klausuren erfolgte immer zeitnah und die Bemerkungen der Korrektoren waren immer sehr ermutigend und aufbauend. Ganz besonders die Terminsetzung finde ich bei KNOLL gut. Daran habe ich mich immer gehalten, so dass ich von Ende Februar bis Ende Mai wöchentlich 2 Klausuren (kurz und lang) am Wochenende schrieb und nacharbeitete. Da mein ganzes Wochenende für das Klausurenschreiben draufging und das Nacharbeiten zu kurz kam, besprach ich im März mit meinem Chef, dass ich zukünftig meine 30 Stunden an 4 Tagen dienstags bis freitags abarbeite und somit noch den Montag zum Klausurenschreiben oder Nacharbeiten hatte. Das war eine sehr gute Lösung. An den Arbeitstagen habe ich abends dann kaum noch etwas gemacht.

Freistellung

Ab Juli 2019: Freistellung! Ich begann mit dem Schreiben der WLW-Klausuren. Nebenbei liefen die KNOLL–Klausuren weiter und die liegen gebliebenen mussten nachgearbeitet werden. Die WLW-Klausuren waren zum Teil noch umfangreicher als bei KNOLL und auch sehr schwierig. Die Themen waren auch breiter gefächert –  ich hasste sie. Die Korrekturbögen waren mir ebenfalls zu ausführlich. Ich fand auch die Bemerkungen der Korrektoren nicht so motivierend wie bei KNOLL. Ich war zu dieser Zeit auch zwei Wochen im Urlaub, wo ich jedoch verhältnismäßig wenig lernte, was auch sehr gut tat.

Ab Ende August dann 2 Wochen WLW Intensivkurs und 2 Wochen Klausurenpräsenzkurs in Bamberg (je von Montag bis Samstag) bis Ende September. Das waren sehr anstrengende 4 Wochen. Gute Sache mal so weg von zu Hause ohne Mann und Kinder. Die Klausuren im Präsenzkurs waren dafür der Hammer.

Die Mündliche habe ich inzwischen auch hinter mir. Es wurde auf Bestehen geprüft. Ich habe viel schwierigere Sachverhalte erwartet, mehr Aktuelles, mehr zum Brexit am Tag des Brexits, komplizierte Sachen. Am Ende ging es viel um Grundlagen, Systematik, wie gehen wir vor. Nur in BerufsR und BGB sollte man etwas auswendig lernen.

Ich hab es überstanden! Wir haben es überstanden!

So richtig ist das Freiheitsgefühl noch nicht angekommen. Meine Kinder waren total erleichtert, die erste Glückwunsch-Nachricht kam von meinem Sohn. Er freut sich darauf, dass Mama jetzt abends auch mal wieder mit ihm fernsieht. Das letzte Jahr hat uns allen schon ganz viel abverlangt. Aber es ist für jeden zu schaffen. Erlaubt euch bei konsequentem Lernen zwischendurch auch mal Freizeit und einen Urlaub. Akkus aufladen ist wichtig. Und falls es Kinder gibt, die genießen das dann besonders, wenn Mama endlich mal wieder mehr Zeit hat. Mit Kindern und Job ist das im Alltag leider nicht immer so einfach.

Meine Empfehlung

Nehmt die Sache ernst. Das ist kein Spaziergang. Schreibt beizeiten Klausuren. Verlasst euch nicht auf euren Präsenzkurs und Stoffvermittlung, das reicht nicht! Wartet nicht bis Juni/Juli mit dem Klausuren schreiben, sonst kommt im Juni/Juli die Panik. Spätestens ab Februar wöchentlich mind. 1 Klausur im Fernlehrgang. Ich persönlich würde wieder beide KNOLL Fernlehrgänge machen. Der Klausurenvorbereitungskurs ist super zum Reinkommen, um die Schemata zu erlernen. Schreibt die Klausuren bis zum Schluss, egal wie lange ihr braucht. Beißt euch durch! Wenn gar nichts geht, nehmt auch mal einen Lehrbrief dazu. Aber nicht nur abkupfern. Übung macht den Meister! Unbedingt Nacharbeiten!!! Die bewerteten Korrekturbögen genau anschauen. Da fallen dann nochmal ganz viele Groschen.

Steuerberaterexamen mit Kindern zu Hause

Mandy hat auch im NWB Podcast STEUERBAR über ihre Vorbereitung und ihre Herausforderungen gesprochen.

Jetzt anhören wie sie die Prüfung gemeistert hat!