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Mein Weg zum Steuerberaterexamen 2022/23

Erfahrungsbericht von Sebastian L. zur Vorbereitung auf die Steuerberaterprüfung 2022/2023 (Frankfurt)

Die grundsätzliche Entscheidung, das Steuerberaterexamen ablegen zu wollen, stand für mich auf Grund der Perspektiven in meiner aktuellen Beschäftigung bereits vor einiger Zeit fest. Dass es im Jahr 2022 soweit sein wird, habe ich nach Abschluss meines Masters dann tatsächlich recht kurzfristig Anfang des Jahres final entschieden.

Was die Planung der Kurse angeht, hatte ich bereits vorher viele verschiedene Meinungen und Erfahrungen von Kollegen gehört und gesammelt. Hier waren sämtliche Anbieter und auch sämtliche Kursmodelle vertreten. Häufig natürlich auch Knoll, insbesondere deren Klausurenkurse. Auf Grund meines fachfremden Bachelors und des Master, welcher lediglich auf Unternehmensteuerrecht spezialisiert war, stand für mich fest, dass ich zunächst einige Basics nachholen muss und meine Vorbereitung mit einem intensiven Theorie-Part beginnen musste, bevor es dann an das unverzichtbare Klausurenschreiben geht.

Ich hatte seitens meines Arbeitgebers die Möglichkeit ab Ende Mai in Freistellung zu gehen und mich von da an flexibel, eigenständig und auf Vollzeitbasis vorbereiten zu können, was für mich ein absoluter Segen war. Ich hatte es vor Beginn der Freistellung einige Male versucht morgens vor, bzw. abends nach der Arbeit gewisse Themen anzuschauen. Die doppelte Belastung und Eindenken in die Materie binnen weniger Stunden fiel mir allerdings extrem schwer.

Ich habe mir daher einen Kurs gebucht, welcher zunächst bis in den Sommer hinein über ungefähr 70 tagesfüllende Vorlesungen die gesamte prüfungsrelevante Theorie sowie Prüfungsschemata vermittelte. Hierdurch hatte ich einen super "Fahrplan" für die ersten Wochen und Monate und wusste jeden Tag genau, was ansteht und was ich zu tun hatte. Jeder Haken, den ich hinter eine absolvierte Vorlesung setzen konnte, war für mich ein sehr wichtiges Erfolgserlebnis und eine große Motivationsstütze.

Im Verlauf der Freistellung habe ich dann relativ spontan, je nachdem wie es zeitlich reingepasst hat, noch möglichst viele Klausurenkurse dazugebucht, insbesondere auch den "Knoll Klausurenintensivkurs Digital Frankfurt". Dieser ist wirklich wärmstens zu empfehlen. Der hybride Aufbau aus Schreiben vor Ort unter Klausurbedingungen und anschließender Klausurbesprechung von daheim aus war super. Dieses System war auf Grund meiner recht weiten Anfahrt nach Frankfurt perfekt und bei Knoll einmalig, soweit ich weiß.

Ich hatte letztendlich ca. 35 vollwertige Klausuren geschrieben. Oftmals hört man von Mitstreitern, die (angeblich) deeeeutlich mehr Klausuren geschrieben haben, allerdings empfand ich die akribische Nacharbeit der Klausuren als bedeutend wichtiger als das eigentliche Schreiben. Eine gut nachbearbeitete Klausur bringt mehr als zwei geschriebene und nur schlampig nachbearbeitete Klausuren.

Ansonsten kann ich insbesondere noch die folgenden Tipps mit auf Weg geben:

  • Sofern möglich für einige Monate komplett in Freistellung gehen. Man unterschätzt die doppelte Belastung und das ständige Umdenken. In einem Monat mit Lernen auf Vollzeitbasis wird man bedeutend weiter vorankommen, als in zwei Monaten mit doppelter Belastung aus halb Arbeit und halb Lernen.
  • Klausuren vor Ort und unter Klausurbedingungen zu schreiben bringt wahnsinnig viel. 5 Klausuren in der Woche, wie z.B. beim Knoll Klausurenintensivkurs, machen natürlich keinen Spaß und strengen extrem an, aber in zwei solcher Wochen nimmt man unglaublich viel mit und weiß danach wirklich, was man geschafft hat.
  • Immer am Ball bleiben. Einen Plan schmieden und diesen durchziehen. Auch wenn es natürlich nicht jeden Tag von morgens bis abends gehen kann, hat es meiner Motivation extrem gut getan, jeden Tag einen kleinen, gedanklichen Haken hinter einer Klausur, einer Vorlesung, einer Nacharbeit o.Ä. setzen zu können.
  • Auch mal eine Auszeit nehmen. Wer erst gegen Mai anfängt wird zwar feststellen, dass der Lernplan prall gefüllt ist und die freien Tage doch sehr rar sind, aber kein Mensch wird es über 5 Monate durchziehen 7 Tage die Woche motiviert zu lernen.
  • Am Ende scheitert es nicht daran, wenn man zwischendurch einige Tage vermeintlich "verschwendet" und auch mal einen kurzen Urlaub in der Freistellung
  • einstreut. Die Motivation bis zum Ende hochzuhalten ist das oberste Gebot, egal wie.

Ich wünsche allen nachfolgenden Mitstreitern viel Erfolg!!